Projektant hat die Berechnungen pauschal durchgeführt, niemand hat die Spanner überprüft, die Sichtprüfung erfolgte blind – Expertise von FTN zur Tragödie in Novi Sad enthüllt die Schattenseiten unserer Ingenieurbranche
Eine visuelle Inspektion des Gebäudes vor dem Umbau reichte nicht aus, aber selbst auf dieser Grundlage konnten Probleme festgestellt werden - Teil des zitierten Berichts (FotoPrintscreen/YouTube/Insajder Video)

Insajder-Journalisten erhielten das Gutachten der Fakultät für Technische Wissenschaften aus Novi Sad, das das Rückgrat der Untersuchung der Ursachen des Einsturzes des Bahnhofdachs in Novi Sad bildet, bei dem 15 Menschen ums Leben gekommen sind und zwei weitere Menschen schwer verletzt wurden. Wie es im Text heißt, bestätigt der Bericht eine frühere Untersuchung von Insajder, wonach alle Verantwortlichen in der Kette darauf bestehen mussten, dass entweder das Archivprojekt aus dem Jahr 1964 gefunden wird oder eine Ausarbeitung über den Ist-Zustand der Anlage erfolgt. Aus dem Bericht lässt sich schließen, dass die Sachverständigen das ursprüngliche Projekt gefunden haben, dass das Gebäude nie instand gehalten wurde und dass das Problem bereits vor dem eigentlichen Umbau bemerkt worden sein könnte. Laut Insajer wird auf fast jeder der 174 Seiten ein Versagen aller Beteiligten in der Verantwortungskette erwähnt.
Die Sachverständigen der Abteilung für Bauingenieurwesen und Geodäsie geben an, nicht alle notwendigen Unterlagen erhalten zu haben, es ist aber klar, dass die Analysen unter anderem auf der Grundlage des ursprünglichen Projekts aus dem Jahr 1964 durchgeführt wurden, das nach den Behauptungen aller Projektanten angeblich nicht gefunden werden konnte. Sie geben an, dass die visuelle Inspektion des Gebäudes vor dem Umbau nicht ausreichend war, aber selbst auf dieser Grundlage konnten Probleme festgestellt werden, die jeder ignorierte.
Teil des Berichts ist auch ein Foto, das nur einen Tag vor dem Einsturz der Überdachung, also am 31.10., aufgenommen wurde und als Urheber des Fotos wird das Verkehrsinstitut CIP genannt. Die Sachverständigen geben an, dass das Problem anhand dieses Fotos erkennbar sei, es aber nicht klar sei, ob sich überhaupt jemand damit beschäftigt habe. Es wird auch angegeben, dass die Verbindung zwischen Spanner und Überdachung mit Wasser bedeckt war und die Abdichtung so erfolgte, dass das Wasser auf die untersten Teile des Daches floss, wo die Spanner sonst an der Dachkonstruktion befestigt waren.
In den Erkenntnissen der Sachverständigen werden, wie der Insajder weiter berichtet, zwei Hauptursachen genannt, die zum Einsturz der Überdachung geführt haben. Berechnungen von Experten ergaben, dass sogar 40 Prozent der Spannvorrichtungen, die die Kabinenhaube hielten, aufgrund von Korrosion versagten. Wann und wie groß der Schaden aufgetreten sei, könne man in dem Bericht nicht sagen, wohl aber sollte dies bei der Sanierung Korrosion auffallen, und das sei der Fall nicht in den Bauprotokollen.
Es wird auch angegeben, dass die erste Belastung, die über den Entwurf hinausging, während des eigentlichen Baus des Gebäudes im Jahr 1964 auftrat, dass dies jedoch, wie angegeben, die Stabilität des Gebäudes nicht gefährdete. Bei der jüngsten Rekonstruktion wurde die Konstruktion zusätzlich belastet, aber nicht im Einklang mit dem Projekt. Es wurden lediglich andere Materialien hinzugefügt, d. h. es wurde nur maskiert. Die neue Belastung entstand durch den Verschluss des Leerraums mit einer Glas-Aluminium-Konstruktion.
Wie Insajder berichtet, wurde bestätigt, dass der verantwortliche Planer bei der Erstellung des Bauvorhabens praktisch Pauschalberechnungen vorgenommen hat. Sie geben außerdem an, dass der Konstrukteur, also CIP, die zusätzliche Belastung der Überdachung anschließend unter dem Namen interne Berechnung berechnet habe.
- Problematisch ist zudem, dass dieses Dokument vom CIP nach dem Fall der Überdachung, also nach dem vollständigen Prozess der Planung des Wiederaufbaus, eingereicht wurde – so heißt es unter anderem im Gutachten.
Im ersten Vorentwurf und im Architekturprojekt heißt es: „Das Gebäude befindet sich im konstruktiven Sinne in einem guten Zustand und die visuelle Betrachtung lässt keine Schäden erkennen, die die Stabilität des Gebäudes beeinträchtigen würden.“
Die Sachverstängigen kommen zu dem Schluss, dass dies niemand wirklich überprüft hat, sondern dass später alle es nur kopiert, also bei der Aufsicht bestätigt haben, und das alles ohne den Archiventwurf des Gebäudes, der vor 60 Jahren die ursprüngliche architektonische Lösung darstellte.
- Der Grundfehler besteht darin, die Geometrie des Objekts nicht zu kennen. Dem Projektanten lag kein Originalprojekt vor, aber das Team musste zunächst die tatsächlichen Abmessungen der Anlage messen – heißt es auch im Gutachten.
Im Gutachten heißt es, dass neben den Planern auch der Auftragnehmer verpflichtet sei, alle Probleme zur Kenntnis zu nehmen. Die wichtigsten sind zwei chinesische Unternehmen, die das inländische Unternehmen Starting als Subunternehmer engagieren. Starting setzt dann seine Subunternehmer ein, genauer gesagt die Firmen BOB doo und DEKO-TIM d.o.o.
Allerdings sei aus der vorliegenden Dokumentation nicht ersichtlich, wer was getan habe, weder bei der Ausführung der Arbeiten noch bei der Aufsicht, so die Sachverständigen.
Sachverständige bestätigen, wie der Insajder angibt, dass der Bahnhof auf der Grundlage eines einzigen Dokuments eröffnet wurde – also eines internen Empfangs, was keine ausreichende rechtliche oder sicherheitstechnische Grundlage darstellt. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Tragödie laut Insajder hätte verhindert werden können.
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