Nach 78 Jahren schafft Belgrad offiziell die Oberleitungsbusse ab
Quelle: eKapija
Mittwoch, 25.12.2024.
10:50


O-Busse werden für immer von den Straßen Belgrads verschwinden (FotoDetonator/Pixabay)

Nach inoffiziellen Informationen von eKapija wurde in letzter Minute, am Vorabend der heutigen Sitzung des Belgrader Stadtparlaments, ein Punkt im Zusammenhang mit der Abschaffung von Oberleitungsbussen und dem Projekt zur Einführung von Elektrobussen auf die Tagesordnung gesetzt. Wie uns mitgeteilt wurde, ist geplant, die Oberleitungsbusse am Ende ihrer „Lebensdauer“ auszumustern und ihre Nachfolger im Rahmen eines öffentlich-privaten Partnerschaftsprojekts einzuführen.
Das Thema Überleben bzw. Abschaffung der Oberleitungsbusse in Belgrad ist übrigens fast so aktuell wie die SNS-Regierung in der Hauptstadt, denn mehrfach in den vergangenen zehn Jahren kündigte das Rathaus sowohl deren Abschaffung als auch die Erneuerung der Flotte sowie deren Ersatz durch Elektrobusse. All diese Ideen waren während der Amtszeit von Siniša Mali als Bürgermeister noch aktuell, und eine der mehreren Ankündigungen der Stadt im Zusammenhang mit O-Bussen war auch, dass sie, insbesondere im Stadtzentrum, wo „ihr Netzwerk das Erscheinungsbild der zentralen Straßen verdirbt“, durch Elektrobusse oder O-Busse ersetzt werden sollen, die auch ohne Oberleitungsnetz funktionieren.
Die berühmte plötzliche Einstellung der Obuslinien 19 und 28 im Herbst 2019, als der umstrittene Wiederaufbau des Platzes der Republik endlich abgeschlossen wurde, zeugt auch davon, dass sich die Stadtregierung in den letzten zehn Jahren nicht im Klaren darüber war, wie sie das Problem mit dem Obus-Subsystem lösen soll. Zur Erinnerung: Als der Platz im Sommer desselben Jahres eröffnet wurde, konnten die O-Busse problemlos auf die alten Routen zurückgeführt werden. Doch nur wenige Monate später gaben die Stadt und das Sekretariat für öffentlichen Verkehr eine Stellungnahme heraus, in der es hieß: „Analysen haben gezeigt, dass sich die Routen der Obuslinien weitgehend mit den Routen der bestehenden Buslinien überschneiden, die den Bedürfnissen der Bürger entsprechen“. Im Gegensatz zu dieser offiziellen Information deuteten inoffizielle Angaben der Stadt darauf hin, dass die Obuslinien, die durch den renovierten Platz führen, eingestellt werden, da die neu verlegten Pflastersteine einem solchen Verkehrsaufkommen nicht standhalten könnten. Wie dem auch sei, ein Teil der Bürger blieb nicht untätig und so wurde die Obuslinie 28 nach einer Reihe von Aktionen und Protesten wieder auf die alte Route zurückgeführt.
Das Dilemma im Rathaus „Wir wollen O-Busse – wir wollen keine O-Busse“ hielt auch in den Folgejahren an, so dass die Stadt Anfang 2022 dennoch eine Ausschreibung für die Erneuerung des Oberleitungsbus-Subsystems ausschrieb, also den Kauf von 80 O-Busse, deren Lieferungsdynamik jeweils 20 bis 2026 betragen sollte. Die Bieter forderten die Bereitstellung von Fahrzeugen mit einer Autonomie von mindestens 10 Kilometern auf, und die Stadt kündigte an, dass die neuen O-Busse die Erweiterung bestimmter Obuslinien ermöglichen sollten. Doch sobald diese Ausschreibung bekannt gegeben wurde, wurde sie bald ausgesetzt.
Dass das Paradox im Zusammenhang mit der „Planung“ des Obus-Verkehrs in Belgrad größer ist, zeigt auch die Tatsache, dass vor nicht allzu langer Zeit, in der Corona-Zeit, in den zentralen Stadtgemeinden Arbeiten zum Ausbau des Obus-Kontaktnetzes durchgeführt wurden.
Seit Aleksandar Šapić die Leitung der Stadt übernommen hat, hat es nicht an verschiedenen Ankündigungen zum Thema des Oberleitungsbus-Subsystems gefehlt, und so hat der derzeitige Bürgermeister vor nicht allzu langer Zeit, als er über die Erneuerung des GSP-Rollmaterials sprach, den Kauf von 100 neuen O-Bussen angekündigt.
D. Aleksić
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